Brunnenbau
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Brunnen dienen der Gewinnung von Grundwasser. Sie werden auch bei Baustellen zur Grundwasserspiegelabsenkung eingesetzt. Es gibt die verschiedensten Brunnbauarten.
Schachtbrunnen
Bis zum Grundwasser wird ein Schacht ausgehoben. Mit Mauerwerk oder vorgefertigten Betonteilen wird der Schacht etappenweise gesichert. Bei Betonschachtringen wird zuerst so viel Erde ausgehoben, dass der erste Ring eingesetzt werden kann. Nun wird der Boden unter diesem Schachtring ausgehoben. Dieser Schachtring sinkt tiefer und sobald genügend Platz vorhanden ist, wird ein neuer Schachtring auf den vorherigen Ring aufgesetzt. Dies kann mehrfach wiederholt werden, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist. Dieses Verfahren eignet sich nur für geringe Tiefen. Das Eindringen des Grundwassers erfolgt in der Regel über den Schachtboden und/oder eine vertikale Filterstrecke.
Rammbrunnen
Weitere Bezeichnungen für Rammbrunnen sind Schlagbrunnen und Abessinerbrunnen. Wenn ein Rohr in den Boden gerammt wird erhält man einen Rammbrunnen. Er eignet sich nur für geringe Tiefen und kleine Wassermengen. Zur Trinkwassergewinnung ist er nicht geeignet. Ein mit einer Spitze am Ende und Schlitzen und Löchern im anschließend folgenden Rohrteil (als Filterstrecke) versehenes Stahlrohr wird in den Boden gerammt. Mit einer Kreiselpumpe oder Handpumpe kann dann am oberen Anschlussstutzen Wasser entnommen werden. Die Schlitze im Filter werden mit der Zeit durch angeschwemmtes Sediment zugesetzt. Die Lebensdauer eines Rammbrunnen ist dadurch begrenzt. Sie beträgt in Abhängigkeit von der Bodenstruktur etwa 5 Jahre.
Bohrbrunnen
Bohrbrunnen können mit unverrohrten und verrohrten Bohrverfahren hergestellt werden.
Bei verrohrten Bohrverfahren übernehmen Stahlrohre die Sicherung des Bohrloches. Die Durchmesser eines Bohrbrunnens sind zwischen 250 mm bis 2000 mm. Eine Möglichkeit der verrohrten Bohrung ist die Trockenbohrung. Es wird keine Stützflüssigkeit verwendet. Das Rohr wird durch Drehung und Vibration in die Erde getrieben. Die Erde im Inneren des Rohres wird mit der Kernräumung entfernt. Eine weite Art der verrohrten Bohrung ist die Seilkernbohrung. Dies ist eine Spülbohrung, mit der man einen durchgehenden Bohrkern gewinnt. Dieser Bohrkern gibt Auskunft über den Bodenaufbau.
Bei unverrohrten Bohrungen wird immer eine Stützflüssigkeit benötigt, die den Erddruck zuverlässig aufnimmt und den Einsturz des Bohrloches verhindert. Es gibt verschiedene Verfahren zum Beispiel die Imlochhammerbohrung Bei dieser wird kein Bohrkern gewonnen, da der Boden direkt im Bohrloch zertrümmert und abtransportiert wird. Ein weites Verfahren ist die Spülbohrung. Das Bohrloch wird auf den ersten Metern verrohrt und auf dem Rest der Länge wird das Bohrloch durch die Spülflüssigkeit stabilisiert. Lufthebebohren, Saugbohren und Saug-Stahlbohren sind weitere Varianten von unverrohrten Bohrverfahren.
Horizontalfilterbrunnen
Werden horizontale Rohre zur Grundwasserförderung eingesetzt, handelt es sich um Horizontalfilterbrunnen. Zu einem vertikalen Sammelschacht führen meist mehrere horizontale Rohre. Verschiedene Verfahren zum Horizontalbrunnenbau sind das Ranney-Verfahren, das Fehlmann-Verfahren, das Preussag-Verfahren und das Hori-Well-Verfahren.