Sind die Funktion und oder das Erscheinungsbild von Betonbauteilen beschädigt, so wird eine Reparatur dieser Bauteile notwendig.

Untersuchungen

Der erste Schritt ist oft die visuelle Bestandsaufnahme. Schäden werden hierbei fotographisch dokumentiert. Mit Hilfe von weiteren Untersuchungen ist die genaue Bestimmung des Betonzustandes möglich.

Untergrundvorbereitung

Der Untergrund muss für eine Instandsetzung der Betonbauteile ausreichend tragfähig sein. Hierfür müssen alle losen und mürben Teile, leicht zu lösende Schichten, carbonatisierte Betonschichten und Fremdmaterialen wie Gummi abgetragen werden. Kiesnester und Hohlstellen sind zu beseitigen.

Reparatur von Rissen

Durch Risse können für die Bewehrung schädliche Stoffe bis zu dieser vordringen. Es ist also für die Haltbarkeit von Betonbauteilen unbedingt notwendig diese Risse zu beseitigen. Diese Risse können entweder verschlossen, abgedichtet, durch dehnfähiges Verbinden der Rissflanken mit elastischem Material dauerhaft verschlossen oder ein zug- und druckfester Verbund des Bauteiles durch kraftschlüssiges Verbinden der Rissflanken hergestellt werden..

Korrosionsschutz

Eine Variante ist die Beschichtung der Bewehrung. Hierfür werden meist kunststoffmodifizierte zementgebundene Systeme verwendet. Bei diesem System ist der Zementanteil von entschiedener Wirkung, da dieser eine Katalysatorwirkung hat und somit die Korrosion unterbindet. Beim kathodischen Korrosionsschutz werden besonders beständige Netzwerkelektroden in ein Beschichtungsystem eingebaut. Beim Anlegen von Spannung werden die Bewehrung zum kathodischen und die Netzwerkelektrode zum anodischen Teil der Korrosionszelle. Die Restnutzungsdauer des Bauteiles und die Lebendauer der Anode sollten gleich lang sein.

Betonersatz

Mithilfe von Betonersatz müssen Fehlstellen und Ausbrüche repariert werden.

Oft kommen Haftbrücken zum Einsatz. Diese dienen der Verbesserung des Verbundes zwischen Instandsetzungsbeton und Untergrund. Sie bilden auch eine Feuchtigkeitsbarriere zwischen den Schichten.

Kunststoffmodifizierte zementgebundene Mörtel kommen als Reparaturmörtel zum Einsatz. Anwendungsbereiche sind waagerechte und schwachgeneigte Flächen sowie Einbaulagen über Kopf.

Wird Zementmörtel mit einem Spritzverfahren aufgetragen, so handelt es sich um Spritzmörtel. Das Größtkorn ist hierbei 4mm.

Das Betonspritzverfahren wird bei größeren Flächen, dicken Auftragsstärken und wenn die Standsicherheit gefährdet ist zum Einsatz. Es ist keine zusätzliche Haftbrücke notwendig, da bei diesen Verfahren der erdfeuchte Frischbeton auf den oberflächenbehandelten alten Beton gespritzt wird. Dabei dringt der Frischbeton in die Poren des Altbetons ein. Es entsteht ein guter Verbund zwischen den Materialien. Für dieses Verfahren muss die Betondeckung über der Bewehrung ausreichend groß sein, damit die schützende Beschichtung nicht beschädigt wird.