Gesund und nachhaltig im Eigenheim
„Wohngesundheit ist mehr als ein Haus in der Natur.“

Das Amt für Statistik Berlin Brandenburg verrät es: Allein bei uns gibt es laut 2011er Zensus 173.632 Häuser mit einer oder zwei Wohnungen – das klassische Ein- oder Zweifamilienhaus. Viele davon vom Besitzer bewohnt und somit frei, nach eigenem Gusto renoviert zu werden – konträr zum Mietobjekt.

Allerdings sollte man, egal ob man bloß die Wandbeläge erneuern oder gleich ganz tief eingreifen möchte, nicht nur nach dem eigenen Geschmack oder dem Geldbeutel gehen. Wohngesundheit lautet eines der wichtigsten Stichworte unserer Zeit. Wie man die beim Renovieren maximieren kann, zeigt der folgende Artikel.

Was genau ist eigentlich Wohngesundheit?

Ähnlich wie das Wort Umweltschutz eine unübersehbare Maßnahmenfülle überspannt, verhält es sich auch bei der Wohngesundheit. Primär geht es hier um eine Handvoll Kategorien:

  • Maximale Abwesenheit von Schad- oder auch nur bedenklichen Stoffen.
  • Einsatz von natürlichen bzw. naturbelassenen Materialien.
  • Ein selbstregulierendes Wohnraumklima, besonders hinsichtlich Luftfeuchte.
  • Reduktion von schädigenden Einflüssen, etwa Lärm, aber auch Elektrosmog.
  • Ein das körperliche Wohlbefinden unterstützendes Einrichtungskonzept, vor allem hinsichtlich Licht/Beleuchtungskonzepte und Farbwahl.

Ein optimal wohngesundes Haus kann man sich wie eine Insel vorstellen, auf der im Idealfall keinerlei schädigende Alltagsfaktoren mehr vorhanden sind.

Positiver Nebeneffekt: Ein Gutteil der wohngesunden Konzepte ist gleichzeitig auch gelebter Umweltschutz.

Doch welche Maßnahmen können für Renovierungen interessant sein?

Radon-Reduktion

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das dem Boden entströmt. Es macht je nach Ort einen erheblichen Teil dessen aus, was als natürliche Strahlenbelastung subsummiert wird.

Nun ist es zwar so, dass der Großraum Berlin zu den geringbelasteten Zonen gehört. Allerdings kann es auch hier Hotspots geben; vor allem im Süden und Südwesten. Wer hier lebt, sollte zumindest vor einer umfassenden Haussanierung eine Konzentrationsmessung vornehmen – die Belastung wird vor allem dort kritisch, wo Radon sich konzentriert in Kellerräumen ansammelt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für Lungenkrebs.

In diesem Fall sollte sichergestellt werden, dass der Keller immer belüftet ist – etwa durch eine Zwangsbelüftung. Allerdings: Echte Entkoppelung ist eine umfassende Aufgabe, weil dabei der Keller vom umgebenden Erdreich luftdicht abgetrennt wird. Das ist nur bei starker Belastung wirklich notwendig – für die Berliner Hotspots genügt i.d.R. Lüften und das räumliche Abtrennen des Kellers vom Wohnbereich (etwa durch Türen).