Der Energieausweis ist ein zur Immobilie gehörendes Dokument, das wichtige Informationen über die Energieeffizienz angibt. Es ist standardisiert und basiert auf Vorgaben, die in der Energieeinsparverordnung festgehalten sind.

Da er in vielen Fällen verpflichtend ist, ist es für Eigentümer von Wohngebäuden wichtig, diesbezüglich stets auf dem neuesten Stand zu sein und zu wissen, wann die Pflicht zutrifft, was genau die Angaben darauf bedeuten und wie sie zustande kommen.

Energieausweis allgemein

Die Energieeinsparverordnung (EnEV), die ursprünglich im Jahr 2002 in Kraft getreten ist und seitdem mehreren Überarbeitungen unterzogen wurde, schreibt seit 2009 vor, dass alle Wohngebäude in Deutschland einen gültigen Energieausweis vorliegen haben müssen.

Dieser gibt an, wie gut die Energieeffizienz des jeweiligen Gebäudes zu bewerten ist. Dafür werden die Energieanforderungen auf pro Quadratmeter und pro Jahr umgerechnet, so dass sich verschiedene Immobilien anhand der Angabe untereinander vergleichen lassen.

Die benötigte Endenergie wird dabei, wie von Elektrogeräten bekannt, in Energieeffizienzklassen von A+ bis H eingeteilt. Die jeweiligen Kategorien stehen für verschiedene Energieverbrauchsmodelle, die wie folgt beschrieben sind:

  • A+: 0 – 30 kWh/(m²*a). Hocheffiziente Immobilie nach KfW-Standard “Effizienzhaus 40”-
  • A bis B: 30 – 75 kWh/(m²*a). Diesen Standards entsprechen die meisten Ein- und Mehrfamilienhäuser, die als Neubau entstehen.
  • C und D: 75 – 130 kWh/(m²*a). Einfamilienhäuser aus Altbestand, die jedoch gut energetisch modernisiert wurden.
  • E: 130 – 160 kWh/(m²*a). Durchschnittliche Effizienz des Wohngebäudebestandes in Deutschland. Der Durchschnittsbedarf liegt aktuell bei etwa 160 kWh/(m²*a).
  • F: 160 – 200 kWh/(m²*a). Mehrfamilienhäuser, die nicht wesentlich energetisch saniert wurden.
  • G und H: mehr als 200 kWh/(m²*a). Einfamilienhäuser, die nicht wesentlich energetisch saniert wurden.

Dadurch ergeben sich gute Richtwerte, anhand derer Gebäude untereinander verglichen werden können. Somit fungiert der Energieausweis als gute Orientierung bei der Haus- oder Wohnungssuche, mit der sich potentielle Käufer absichern können.

Die Energieeffizienzklasse hat direkten Zusammenhang zu den zu erwartenden jährlichen Energiekosten. Laut einer Aufstellung der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen zahlt man in einem Haus der Klasse A+ jährlich unter zwei Euro pro Quadratmeter, während ältere Immobilien der Klasse H gut das Zehnfache kosten.

Außerdem gibt der Ausweis noch weitere Details zur Energienutzung des Gebäudes an, wie etwa das Baujahr, die Gesamtnutzfläche, die verwendeten Energieträger und ob erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.

Somit liefert der Ausweis alle wichtigen Informationen, die bezüglich des Energieverbrauchs des Gebäudes relevant sind, auf einen Blick. Nicht zuletzt deshalb ist er besonders für Mieter und Kaufinteressierte besonders nützlich.