Die Zahl der Zahlungsausfälle und platzenden Kreditverträge ist gestiegen, dadurch auch die Sorgen, was die mit Hypothekenkrediten besicherten Anlagen, sog. RMBS, noch an Wert besitzen. Die Rating-Agenturen ziehen den Zorn auf sich – diese fällten das Urteil, das als Grundlage für den Wert der RMBS gilt. Derzeit nehmen die ersten Agenturen ihre Ratings zurück, die Verluste sind zu stark gestiegen. Es wird mit einem schlechter laufenden Häusermarkt bis Mitte des nächsten Jahres gerechnet. Die mit BBB bewerteten Tranchen werden weiter an Wert verlieren. Hierdurch werden die Verluste weiter steigen, die Optionen für die Refinanzierungen sind eingeengt:

- die Banken sind bei der Kreditvergabe vorsichtiger geworden

- ein großer Teil der Kredite wurde mit einer 2-jährlich fest geschriebenen Rate vergeben, nach Ablauf dieser 2 Jahre kann in variable Raten umgestellt werden

Um diesen Problemen Rechnung zu tragen, wird der Großteil der betroffenen Papiere herabgestuft, teilweise wurden die Bonitätseinstufungen für betroffene Anleihen gesenkt. Auch sind für die sog. BBB-Tranchen die ABX-Indizes um 50% eingebrochen. Knapp 2/3 der Indizes entsprechen nicht den bei Ihrer Emission geltenden Kriterien.

Es kommt die Kritik auf, dass die Ratingagenturen zu spät auf die Krise reagiert haben. Als nächster Kritikpunkt wird aufgeführt, dass von den Banken, sog. „Kreditderivate" entwickelt wurden, die, obwohl nur zweitklassige Hypotheken enthalten waren, Bestnoten erhielten.

Die direkten Folgen eine Herabstufung dürften sich in Grenzen halten, zunächst werden nur die Finanzierungsunternehmen betroffen sein.

Der schlimmste Fall wäre die Verteuerung aller Kredite aufgrund höher eingeschätzter Risiken, hierfür gibt es aber noch keine Anzeichen.

Sollten die Häuserpreise in den USA nicht einbrechen, ist auch nicht damit zu rechnen, dass der Konsum in Mitleidenschaft gezogen wird. Die auf dem Häusermarkt bestehende Unruhe greift aber auf alle Märkte zurück.

Der große Krach muss aber gar nicht kommen, die Krise kann sich kontinuierlich verschärfen und somit anhalten.

Es ist nicht absehbar, in welcher Höhe sich die Verluste bewegen.